Im Sommer 1910 geht Seltsames vor sich an der französischen Normandieküste. Alljährlich findet
sich hier der Landadel ein denn die Luft ist heilsam und die armen Fischer und verlumpten
Muschelsammler sind herrlich pittoresk. Doch dieses Jahr ist etwas anders: zahlreiche
Sommerfrischler sind spurlos verschwunden und haben das bizarre Polizistenduo Böswald und
Blading auf den Plan gerufen. Schnell deuten die Zeichen auf den Fischer Rohbrecht der stets
hungrig wirkt und den man in der Gegend respektvoll den Ewigen nennt. Mit seinem kantigen Sohn
Lümmel verdient er sich ein Zubrot indem er wohlhabende Touristen über die ewigen Gewässer
befördert. So auch die Töchter der Familie van Peteghem deren herrschaftliches Anwesen in
aller gebotenen Dekadenz über der Bucht thront. Dabei verlieben sich Lümmel und die schöne
Billie van Peteghem und zwingen Distinguierte und Depravierte in einen allzu plötzlichen
Familien-Kontakt. Während die Polizisten ratlos durch eine groteske Dünenlandschaft voller
Nymphomanen Nudisten und Narzissten pflügen drängt sich ein entsetzlicher Verdacht auf.
Plötzlich verschwindet auch Billie van Peteghem und die Ordnungshüter müssen befürchten dass
die Rohbrechts nicht nur Muscheln sondern auch Menschen sammeln. Nichts weniger als ein
Meisterwerk gelingt Bruno Dumont mit dieser köstlichen Komödie über eine Gesellschaft am Rande
einer irre gewordenen Ratio. In grandiosen Bildern einer paradiesischen Meereslandschaft
gelingt mit DIE FEINE GESELLSCHAFT eine bissige Satire aus einer Welt in der das Menschliche
zum Verschwinden gebracht wurde. Ein Film so radikal und gewaltig wie ein Küstensturm.