Brod und Weltsch charakterisieren ihr Werk als eine Art Monographie über verschwommene
Vorstellungen. Sie zeigen dass die von der philosophischen Phänomenologie Franz Brentanos und
Husserls aufgestellten Postulate der Evidenz und genauen Beschreibung nur im Bereich der
Wissenschaft statthaft sind ansonsten aber unsere Wahrnehmungswelt von einer Vielzahl von
vagen unbestimmten verschwommenen Sinnes- und Gedächtniseindrücken bestimmt wird die eine
empirisch arbeitende Psychologie ebenso wie die philosophische Erkenntnistheorie mit
einzufangen und ihren Funktionen zu explizieren habe. Diese Schrift ist daher ein idealer
Ausgangspunkt um ein differenzierteres Bild der epistemischen Konfiguration der Prager Moderne
zu zeichnen und grundsätzlich die Möglichkeiten einer psychologischen Ästhetik auszuloten. Die
Neu-Edition dieser Schrift öffnet aber auch wieder einen lange verschütteten Zugang zur
Literatur der Prager Moderne insbesondere für das Erzählwerk Kafkas. Die Edition des lange
vergriffenen Werkes enthält eine Einleitung sowie ausgewählte Literatur zur Rezeption des
Werks.