Im Kontext intensiver Auseinandersetzung mit dem Verhältnis von 'Theorie und Praxis' wurde in
den Jahren um 1968 das Selbstverständnis der Praktischen Theologie stark diskutiert. Johannes
Greifenstein rekonstruiert die wissenschaftstheoretischen Debatten dieser klassisch als
'Theorie der Praxis' begriffenen Disziplin im Blick auf Funktion Gegenstand und Methode: Wie
versteht man ihre Funktion im Blick auf die Praxis wenn weniger ihre Beschreibung als vielmehr
ihre Veränderung angezeigt scheint? Wie beschreibt man den Gegenstand wenn über der
'Gesellschaftlichkeit' der Kirche traditionelle Aufgaben des Pfarrberufs in den Hintergrund
geraten? Welche Methoden sollen den neuen Anforderungen Rechnung tragen die auf
Spezialisierung und Interdisziplinarisierung drängen und zugleich das Problem des
Dilettantismus aufwerfen?