Kaum ein Historiker kennt sich mit Marx' Theorie und dem Feudalismus gleichermaßen gut aus wie
Ludolf Kuchenbuch. Er setzt Marx' Forschungsmaximen mittels kritischer Quellenforschung um
reflektiert Begrifflichkeiten sucht methodisch neue Wege. Der Sammelband ist keine einfache
Dokumentation. Er soll vielmehr ein Gespräch eröffnen zwischen an Marx Interessierten für die
Mediävistik ein Fremdwort ist und die mit Feudalismus als streng historischem Ideologem bzw.
eurozentrischem Epochensignum eher fremdeln.Die versammelten Texte aus über 40 Jahren verdanken
sich spezifischen Entstehungsumständen. Diese werden jeweils einleitend umrissen: Was war die
jeweilige Motivation den Beitrag zu schreiben was der konkrete gesellschaftliche Hintergrund
welche Debattenkonstellation entschied? Manche Beiträge sind teilweise noch nicht
veröffentlicht nur einer wurde aktualisiert. Damit bietet der Band nicht nur einen Einstieg in
die Marx und Feudalismus-Forschung sondern auch einen Einblick in die Geschichtswissenschaften
(beider deutscher Staaten) nach dem Zweiten Weltkrieg. Dabei zeigt das Themenfeld Feudalismus
wie fruchtbar es sein kann mit Marx gegen Marx zu argumentieren.