Potsdam war in der SED-Diktatur Sitz von Verwaltungs- und Bildungseinrichtungen Standort von
Militär und Staatssicherheit aber auch von Einrichtungen der Evangelischen Kirche.
Kenntnisreich und ausführlich wird die oppositionelle Bürgerbewegung in der Stadt geschildert
deren Gruppenmaßgeblich die Friedliche Revolution trugen - zusammen mit einigen Kirchgemeinden
die den Basisgruppen Schutzräume boten in denen Christen Wissenschaftler Umweltaktivisten
und kritische Jugendliche zusammentrafen. Die Fälschung der Kommunalwahlen vom 7. Mai 1989 war
Auslöser für die Legitimationskrise der Diktatur. Die Massenproteste erreichten mit den
Demonstrationen am 7. Oktober und am 4. November Höhepunkte. Das Schicksal der Herrschenden
besiegelten die Maueröffnung hier am 10. November und die Besetzung der Einrichtungen der
Staatssicherheit am 5. Dezember. Die Dialogpolitik der SED scheiterte und die Initiative ging
immer mehr auf die Bürgerbewegungen und ihre neuen Institutionen über. Schließlich dominierte
die SPD in den Wahlen des Jahres 1990 und der Weg zur Wiedervereinigung war auch in Potsdam
frei.