Wie genau verlief 1918 19 im Rheinland und in Westfalen der Übergang vom Kaiserreich zur
Weimarer Republik? Die Rahmenbedingungen waren schwierig - unmittelbar nach einem verlorenen
Krieg bei Krankheit und Hunger Streiks und Putschversuchen. Trotz aller Belastungen
erbrachten die Monate von November 1918 bis März 1919 unverkennbar einen entscheidenden
Aufbruch zur Demokratie. Erstmals in der deutschen Geschichte erhielten alle Frauen und Männer
über 20 Jahre das freie gleiche und geheime Wahlrecht. In den einzelnen Landesteilen
gestaltete sich der Übergang zur Demokratie durchaus unterschiedlich die Rahmenbedingungen
wichen erheblich voneinander ab. Die im vorliegenden Band dokumentierte Tagung im Düsseldorfer
Landtag am 8. und 9. November 2018 beschäftigte sich eingehend mit den Ereignissen in den
verschiedenen Regionen des Landes Fallstudien führen in die lokalen und regionalen
Besonderheiten der Revolutionsmonate ein. Die Beiträge untersuchen das Ruhrgebiet mit Essen und
Dortmund die rheinischen Städte Düsseldorf und Bonn außerdem das Bergische Land und das
Sauerland. Zugleich werden die Ereignisse zwischen Rhein und Weser aber auch in Beziehung zu
den politischen Wendejahren in Europa und Deutschland zwischen 1917 und 1923 gesetzt.
Detailliert dargestellt wird die Rolle des Militärs bei Kriegsende und in der Revolution sowie
die Zeit der alliierten Besetzung des Rheinlands. Der Wahlkampf mit seinen damals noch
ungewohnten Methoden wird ebenso behandelt wie die besondere Rolle der Frauen die erstmals an
die Wahlurnen gehen konnten. Schließlich wird auch der Los von Berlin-Bewegung sowie dem
Aufstieg des Antisemitismus durch das Revolutionsgeschehen nachgegangen.