Giacomo Casanova - sein Name gilt als Chiffre für Liebe Laster und Verführungskunst. Doch
würde man ihm nicht gerecht wollte man ihn allein auf seine Expertise auf diesem Feld
reduzieren zeigte er doch vielfältige Begabungen- etwa als Jurist Kleriker Geiger Mönch
Unternehmer und Schriftsteller. Zudem verkehrte er mit Größen seiner Zeit wie dem Preußenkönig
Friedrich der russischen Zarin Katharina und selbst mit Papst Benedikt XIV. Voltaire und
Benjamin Franklin. Ja es gelang ihm sogar zum Mitbegründer der französischen National-Lotterie
zu werden. Casanovas pralle und farbige Lebensgeschichte eignet sich wunderbar erforscht und
erzählt zu werden. Uwe Schultz ausgewiesener Kenner des Barockzeitalters entwirft - gestützt
nicht zuletzt auf Casanovas Autobiographie ein facettenreiches Bild des Mannes seiner Zeit
seiner Gesellschaft und insbesondere der Frauen mit denen er verkehrte. Er nimmt den Leser mit
auf Casanovas Flucht aus den Bleikammern des Dogenpalastes bereist mit ihm weite Teile Europas
und gelangt bis nach Russland wohin den Venezianer einst die Hoffnung auf eine Anstellung
trieb. Er zeigt ihn im Duell als Übersetzer der Ilias als Spitzel der venezianischen
Staatsinquisition und schließlich als vereinsamten Bibliothekar in Böhmen wo er verbittert
über die Französische Revolution als ganz besonderer Repräsentant des Ancien Régime im Jahr
1798 stirbt.