Das deutsch-deutsche Zusammenleben begleitete Eberhard Schellenberger privat und als
langjährigen BR-Reporter ein ganzes Leben lang und wurde zu seinem journalistischen
Lebensthema. Schon bei seiner ersten privaten Einreise in die DDR legte die Stasi eine Akte
über ihn an. Bis zum Mauerfall wurden seine zahlreichen Besuche und journalistischen Reisen
dorthin beobachtet und bespitzelt Telefonate und Sendungen des BR abgehört. Als er später
seine Stasi-Akten - aus denen er hier umfangreich zitiert - sichtet findet er neben fast schon
Skurrilem Nichtigkeiten und Belangloses aber auch viel Perfides und es wird ihm klar dass er
in der DDR zeitweise wie ein Staatsfeind behandelt wurde. Eine der Akten trägt den Decknamen
Antenne. Und es wurde ihm auch deutlich auf welchem Pulverfass gerade die Menschen in
Unterfranken und Thüringen an der Nahtstelle zwischen Ost und West zwischen Warschauer Pakt
und Nato saßen. In der Nacht der Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 lieferte er mit Tränen in
den Augen am ehemaligen Grenzübergang Eußenhausen-Meiningen inmitten feiernder Menschen die
emotionalste Livereportage seines Reporterlebens. Ein Journalist im Visier der Stasi