Begriffe und Definitionen durch Tradition und Routine etabliert führen oft zur Erstarrung von
(Denk-) Bewegungen in der Theologie. Klaus Hemmerle hat demgegenüber auf die innere Dynamik
religiöser Wahrheit aufmerksam gemacht. Orientiert an dieser Aufmerksamkeit für das Dynamische
der Wahrheit sowie im Gespräch mit verschiedenen modernen Denkern (Heidegger Levinas Ricoeur
Waldenfels u.a.) und mit Papst Franziskus entwirft Klaus Kienzler sein Konzept für eine
erneuerte Theologie. Er stellt das Denken des ehemaligen Aachener Bischofs vor um davon
ausgehend neue Ansätze für die großen theologischen Themen zu entwickeln. Dieses Buch hat die
Absicht die theologischen Anregungen Klaus Hemmerles zu sichten und daraus den Entwurf einer
erneuerten Theologie vorzulegen. Hemmerle hat nie eine gesamte Theologie ausgearbeitet. Er hat
als Professor Vorlesungen im Fach Fundamentaltheologie in Bochum und Religionsphilosophie in
Freiburg gehalten. Dazu hat er zahlreiche Bücher veröffentlicht viele Vorträge und eine Reihe
wichtiger Artikel verschiedensten Themen gewidmet. So ergibt sich ein bunter Teppich an
anregenden Gedanken für die Theologie in unterschiedlicher Bedeutsamkeit. Sie sollen
systematisch zu einem Gesamtbild der Theologie gesammelt werden. Es hat sich gezeigt dass dort
wo Hemmerle Themen aus unterschiedlichen Gründen nicht zu Ende dachte es sehr anregend ist
auf andere philosophische und theologische Konzepte zurückzugreifen. In Frage kamen dabei vor
allem Phänomenologen wie Heidegger die Franzosen Emmanuel Levinas Paul Ricoeur und Bernhard
Waldenfels der der Französischen Phänomenologie nahesteht. Das mag nicht von ungefähr sein
denn Hemmerle kannte außer Waldenfels alle hielt Vorträge und diskutierte mit ihnen obwohl
er sich aus Zeitmangel nicht wie gewünscht in ihre umfangreichen Werke einlesen konnte. (Aus
dem Vorwort)