Karen Duves so trocken-lakonischer wie bitter-ironischer Roman über die junge Dichterin Annette
von Droste-Hülshoff. Das historisch genaue Porträt einer jungen Frau in einer Welt in der
nichts so blieb wie es war. Fräulein Nette ist eine Nervensäge! Dreiundzwanzig Jahre alt
heftig störrisch und vorlaut ist sie das schwarze Schaf das nicht in die Herde ihrer adligen
Verwandten passen will. Während ihre Tanten und Cousinen brav am Kamin sitzen und sticken
zieht sie mit einem Berghammer bewaffnet in die Mergelgruben um nach Mineralien zu stöbern.
Die Säume ihrer Kleider sind im Grunde immer verschmutzt! Das Schlimmste aber ist ihre scharfe
Zunge. Wenn die Künstlerfreunde ihres Onkels August nach Bökerhof kommen über Kunst und
Politik sprechen mischt sie sich ungefragt ein. Wilhelm Grimm bekommt bereits Panik wenn er
sie nur sieht. Ein Enfant terrible ist sie wohl aber nicht für alle. Heinrich Straube
genialischer Mittelpunkt der Göttinger Poetengilde fühlt sich jedenfalls sehr hingezogen zu
der Nichte seines besten Freundes. Seine Annäherungsversuche im Treibhaus der Familie bleiben
durchaus nicht unerwidert. Allerdings ist er nicht der einzige. Was folgt ist eine
Liebeskatastrophe mit familiärem Flächenbrand.