1947 legt Hans Blumenberg aus Bargteheide in Holstein an der Christian-Albrechts-Universität zu
Kiel seine unter schwierigsten persönlichen Umständen entstandene Dissertation Beiträge zum
Problem der Ursprünglichkeit der mittelalterlich-scholastischen Ontologie vor. Hinter diesem
Titel verbirgt sich eine mit ständigem Bezug auf die Philosophie Heideggers und seine
»Fundamentalontologie« geführte Auseinandersetzung mit dem Denken des christlichen Mittelalters
in dem die Frage nach dem Grund des Seins eine so krisenhafte wie produktive Zuspitzung
erfahren hatte. Die Dissertation wird von den Gutachtern Ludwig Landgrebe und Rudolf Schneider
mit »ausgezeichnet« bewertet aber sämtliche Bemühungen zeitnah einen Verlag für die Arbeit zu
finden scheitern. Blumenbergs brillantes Erstlingswerk blieb mehr als 70 Jahre ungedruckt. Nun
wird es erstmals publiziert in einer leserorientierten Edition die unter anderem Übersetzungen
der zahlreichen altsprachlichen Zitate wie auch ein »Verzeichnis der Referenzliteratur« bietet
das die Lücke des im Original fehlenden Literaturverzeichnisses schließt und dieses darüber
hinaus durch heute zugängliche Ausgaben ergänzt. In ihrem Nachwort beleuchten die Herausgeber
den Entstehungskontext dieses Werks das überraschende Perspektiven auf Blumenbergs Biographie
und Denkentwicklung eröffnet.