Der 1815 gegründete Deutsche Bund gilt noch immer weithin bloß als Instrument der Restauration
überholter politischer gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Zustände und der Unterdrückung
der politischen Opposition. Die Studie analysiert erstmals systematisch die Tätigkeit der
Deutschen Bundesversammlung als dem zentralen politischen Organ des Deutschen Bundes und der
durch sie eingesetzten Ausschüsse und Kommissionen in der Zeit vom Zusammentritt der
Bundesversammlung 1816 bis zum Ausbruch der Revolution von 1848 49. Dabei zeigt sich dass der
Deutsche Bund keineswegs nur ein Werkzeug der Bundesstaaten zur politischen Repression und zur
militärischen Verteidigung war. Vielmehr entwickelte er sich zu einer eigenen politischen
Handlungsebene die auf vielen Feldern der zivilen Rechtsvereinheitlichung der ökonomischen
Modernisierung der kulturellen Entwicklung und der nationalen Integration und politischen
Partizipation eigene Initiativen entfaltete. Obwohl der Deutsche Bund den in ihn gesetzten
hohen gesellschaftlichen Erwartungen letztlich nicht gerecht werden konnte blieben seine
Aktivitäten auf vielen Feldern langfristig nicht wirkungs- und folgenlos.