Wer berät die Regierung in kommunikativen Fragen und mit welcher Wirkung? Nicola Seitz geht
Veränderungen in der staatlichen Kommunikation nach und untersucht im Zeitraum von 1998 bis
2009 den Einfluss von Werbe- und PR-Agenturen auf den politischen Regierungsapparat und den
kommunikativen Vermittlungsprozess. Anhand einer dokumentenbasierten Netzwerkanalyse
identifiziert sie zentrale Akteure der Branche die in Interviews umfassende Einblicke in ihre
kommunikative Arbeit für Bundesministerien und ihre Beziehung zum Journalismus geben. Im
Ergebnis zeigt sich dass Kommunikationsdienstleister wenig Einfluss auf die Politik oder die
(überregionale) politische Berichterstattung haben und nur in Ausnahmefällen in die
Tagespolitik involviert sind. Stattdessen ersinnen sie Visualisierungen Bildmotive und
verantworten die breite (regionale) Kommunikation von mittel- bis langfristigen politischen
Themen.