Kathrin te Poel rekonstruiert die Bildungs- und Anerkennungstheorie Krassimir Stojanovs und
beleuchtet kritisch ihre Bedeutung für die Debatte um Bildungsgerechtigkeit. Im Zentrum stehen
in der Theorie implizit enthaltene Fokussetzungen auf kognitive Leistungsfähigkeit und verbales
Sprachvermögen sowie damit einhergehende Verkürzungen von Bildung und Anerkennung. Anhand der
Rekonstruktion verdeutlicht die Autorin die grundsätzliche Notwendigkeit einer vertiefenden und
kritischen Auseinandersetzung mit Theorie bevor diese als Grundlage für empirische Studien
verwendet werden kann. Ausgehend von anthropologischen Modifikationen des Ansatzes Stojanovs
wird ein fundiert daran anknüpfender anerkennungstheoretisch begründeter empirischer Zugang
zur Bildungsgerechtigkeitsfrage entwickelt.