In der historischen Aufarbeitung des Ersten Weltkriegs stand auch in Österreich lange Zeit die
militärische Sichtweise im Vordergrund. Diese einseitige Ausrichtung erzeugte aber ein Bild vom
Krieg als eines Ereignisses das kaum Auswirkungen auf das Alltagsleben der Menschen fern vom
unmittelbaren Kriegsgeschehen hatte. Glücklicherweise hat sich in jüngerer Zeit die
Forschungsperspektive erheblich erweitert.Das vorliegende Buch beschäftigt sich mit einem
bisher wenig beachteten Aspekt dieser so genannten Heimatfront nämlich dem Bau von
Kriegsgefangenenlager in der österreichisch-ungarischen Monarchie und zwar auf
oberösterreichischem Boden. Dabei stehen zwei zentrale Fragen im Vordergrund: Welche
Auswirkungen hatte die Errichtung eines Lagers auf die umliegende Zivilbevölkerung? Wie
veränderte sich dadurch das alltägliche Leben der Menschen? Aus fünf eindrücklichen
Blickwinkeln: Lageraufbau Seuchen Hunger Kulturaustausch und Kriegsende will der Autor
versuchen diese Fragenzu beantworten und zugleich einen spannenden Aspekt zur Geschichte des
Ersten Weltkriegs näher zu beleuchten.