Kein Ort Drüben. Warum fuhr der Westonkel mit einem geliehenen Mercedes in den Osten? Wie
konnten Städte wie Reutlingen und Paris zu Sehnsuchtsorten werden? Jutta Voigt erzählt von den
Absurditäten des Reisens zwischen Ost und West als es noch nicht das Normalste von der Welt
war dass man in ihr rumfährt. In ihrem brillant geschriebenen ironischen und hellsichtigen
Text stellt Jutta Voigt fest: Ost- und Westdeutsche kannten sich viel besser als nach 1989
gemutmaßt wurde - und sie profitierten voneinander. Die einen freuten sich auf schöne Geschenke
die anderen genossen die Bewunderung ihres dicken Audis ihres Lebensstandards vor allem aber
die Dankbarkeit für die mitmenschlichen Dienste an den Brüdern und Schwestern. Zwanzig Jahre
nach dem Mauerfall ist die Besuchszeit vorbei. Dennoch fühlen sich viele Ostdeutsche immer noch
zu Besuch im Westen und viele Westdeutsche als generöse Gastgeber.