»Nichts ist trügerischer als eine offenkundige Tatsache« (Conan Doyle). Zu lange schon hat sich
die historische Leben-Jesu-Forschung konsensuell in einer Kombination der Evangelientexte
eingerichtet nach der die Geburt Jesu wahrscheinlich in das Jahr 6 v.Chr. fällt und sein Tod
auf Freitag den 7. April des Jahres 30 n.Chr. Dieser Forschungskonsens hängt im Kern davon ab
die Evangelientexte so zu kombinieren daß zwischen ihnen möglichst große Übereinstimmungen
entstehen die man als Indiz für die historische Validität des Übereinstimmenden versteht. Der
Preis dafür ist hoch: Ausgerechnet das Lukasevangelium das von allen Evangelien für sich die
größte Historizität beansprucht muß um der Kombinatorik willen in verläßliche und
unzuverlässige Partien gespalten und damit die von Lukas gleich zu Anfang reklamierte
»Zuverlässigkeit der Worte« als bloße Rhetorik betrachtet werden.Was aber wenn Lukas wirklich
der Historiker wäre der er zu sein beansprucht? Dann muß man auf dieser Basis die Evangelien
neu betrachten und schauen ob es eine andere Interpretation und Kombination der Texte gibt
die ohne ein Indiz zu vernachlässigen aufgeht und mit dem belegten historischen Rahmen
kompatibel ist. Ebendas unternimmt die vorliegende Arbeit mit bahnbrechenden Ergebnissen.
Bequemlichkeiten aufzugeben ist bekanntlich der Anfang der Aufklärung und sei es auch nur die
unscheinbare Aufklärung über einfache historische Sachverhalte. Gerade aber im Unscheinbaren
verbirgt sich die Antwort auf die von Pontius Pilatus gestellte Frage »Was ist Wahrheit?« eine
Frage die unmittelbar auf das »Seht den Menschen!« führt der seit 2000 Jahren nicht nur das
chronologische Zentrum unserer Geschichte ist. »In der Mitte der Zeit« führt in dieses
Zentrum.---STIMMEN ZUM BUCH---»Der Verfasser hat sich ein grundlegendes Thema der
Leben-Jesu-Forschung vorgenommen und dieses umfassend und eindrucksvoll behandelt. Seine
Ergebnisse dürften zu lebhaften Diskussionen in der Fachwelt und darüber hinausführen und
werden die künftige Forschung maßgeblich beeinflussen.«(Gert Preiser)»Ein scharfsinnig
geführtes theologisch-historisches Plädoyer für ein neues zeitlich gerahmtes Leben Jesu in
sieben Versuchen.« (Eberhard Ockel Theologische Revue Nr. 3 Jg. 117 2021)