Biografie prägt Kunst - aber wie? Anette Kuhn begibt sich auf Spurensuche und schildert in
ihrem biografischen Essay das Leben des ZERO-Künstlers Otto Piene in den Jahren 1944 bis 1964.
Geboren 1928 erlebte er als Kind und Jugendlicher Nationalsozialismus und Krieg - Erfahrungen
die seine Arbeiten stark beeinflussten. Anhand von Gesprächen Interviews Briefen und Texten
setzt die Autorin das avantgardistische Kunstprojekt ZERO mit Pienes Erlebnissen aus Kindheit
und Jugend in Beziehung. Für Piene ist ZERO das er gemeinsam mit seinem Künstlerfreund Heinz
Mack begründet - später kommt Günther Uecker hinzu - die Replik auf die Erfahrung der
Katastrophe von Nationalsozialismus und Krieg. In dem Essay entsteht aus Pienes persönlichen
Äußerungen ein authentisches Bild der Jahre bis 1964. Seine kunsttheoretischen Reflexionen und
rückblickenden Einschätzungen vermitteln einen Eindruck seiner Haltung zu Kunst und Welt.
Anette Kuhn erschließt mit ihrem Text über den Erfinder von Lichtballett und Sky-Art den
historisch-biografischen Kontext der ZERO-Kunst für Lehrende Forschende und Studierende.