Armin D. Baum Professor für Neues Testament an der Freien Theologischen Hochschule Gießen
entwickelt alternative Antworten auf die klassischen Fragen der neutestamentlichen
Einleitungswissenschaft in seiner umfangreichen historischen und literarischen Einleitung in
das Neue Testament von der in diesem Band die Evangelien und die Apostelgeschichte vorliegen
(Die neutestamentlichen Briefe und die Offenbarung werden in einem zweiten Band folgen). Neben
der Sprache dem Erzählstil der Verfasserschaft den Gattungen der synoptischen Frage und der
Entstehungszeit werden auch textkritische Besonderheiten und kanontheologische Problemen
analysiert. Dabei präsentiert Armin D. Baum innovative Denkmodelle und Lösungsangebote als
Alternative zum Mainstream der deutschen Einleitungswissenschaft: Die neutestamentlichen
Erzählbücher gehören zur antiken Geschichtsschreibung und weisen einen überwiegend
alttestamentlich-jüdischen Charakter auf während sie von den Konventionen der
griechisch-römischen Historiographie nur in vergleichsweise geringem Maße beeinflusst wurden.
Die vier kanonischen Evangelien entstanden im Kontext einer antiken Gedächtniskultur in der
menschliches Erinnerungsvermögen und mündliche Überlieferung eine dominierende Rolle spielten.
Bei der Beurteilung der Historizität der neutestamentlichen Geschichtsbücher ist vom antiken
Konzept historischer Authentizität auszugehen das sich nicht am Wortlaut sondern am Inhalt
orientierte. Zu allen literarischen und historischen Einzelthemen werden die relevanten antiken
Quellentexte in deutscher Übersetzung angeführt um dem Leser ein möglichst selbstständiges
Urteil zu ermöglichen. An vielen Stellen wird die schriftliche Darstellung der
wissenschaftlichen Forschungsdiskussionen durch Tabellen und Grafiken ergänzt die die Analyse
komplexer Sachverhalte erleichtern.