Gerhard Maier geht in diesem großen Matthäuskommentar einen durchaus eigenständigen Weg der
Auslegung: Er fasst das erste der vier Evangelien als das älteste auf. Es ist in Palästina bzw.
im Israelland entstanden und enthält beachtliche Einflüsse der Überlieferung des Apostels
Petrus. Maier erkennt im Matthäusevangelium einen ausgeprägten judenchristlichen Hintergrund
und verortet die Schrift in einer Zeit und in einem Umfeld in dem sich die matthäische
Gemeinde noch nicht von der israelitischen Glaubens- und Rechtsgemeinschaft getrennt hat. Im
Gegenteil: Das Mattäusevangelium will gerade gegenüber Israel für den Glauben an Jesus werben.
Von diesen Voraussetzungen her gelingt Gerhard Maier eine gelehrte Kommentierung die der
bewährten Reihe Historisch-Theologische Auslegung entspricht und Bibellesern eine Fülle von
Einsichten erschließt.