Gerade die Digitalisierung birgt das Potenzial dass Arbeitsverhältnisse abgebaut und die
Leistungen über Solo-Selbständige erbracht werden. Beispiele hierfür sind Crowdworker oder
Plattformbeschäftigte. Solche Formen der Selbständigkeit weisen - ähnlich dem Arbeitsverhältnis
- ein Machtungleichgewicht zwischen Arbeitgeber und Auftragnehmer auf. Und wie im
Arbeitsverhältnis sind erste Formen gewerkschaftlicher Organisierung erkennbar. Doch gegen die
Zulässigkeit solcher Zusammenschlüsse von Selbständigen wird das Kartellrecht ins Feld geführt
das die Bildung von Kartellen verhindern und den freien Wettbewerb ermöglichen soll.Vor diesem
Hintergrund bewegt sich das vorliegende Gutachten: Inwieweit können - insbesondere aus der
Perspektive des EU-Wettbewerbsrechts - für besonders schutzbedürftige Selbständige die von
ihren Auftraggebern wirtschaftlich abhängig sind Kollektivvereinbarungen zurVerbesserung der
Arbeitsbedingungen vereinbart werden? Das Gutachten setzt sich eingehendmit dieser Frage an der
Schnittstelle von Arbeitsund Kartellrecht auseinander und benennt weitergehende
Lösungsvorschläge.Der Autor:Dr. Achim Seifert Professor für Bürgerliches Recht Deutsches und
Europäisches Arbeitsrecht und Rechtsvergleichung an der Friedrich-Schiller-Universität Jena