Nur wenige Kilometer von Berlin entfernt beginnt Polen der große unbekannte Nachbar
Deutschlands mit dem ihn eine wechselvolle Geschichte verbindet. In der geographischen Mitte
Europas gelegen befand sich das Land seit einem Jahrtausend an der Schnittstelle europäischer
Kultur sodass sich hier eine erstaunliche Vielfalt kultureller Hinterlassenschaften
verschiedener Prägung finden. Ob die königliche Stadt Krakau deren Renaissance- Flair von
Italienern geprägt wurde ob die von niederländischen Baumeistern gestaltete Hansestadt Danzig
oder die Marienburg die größte Backsteinburg Europas wo die mächtigen Hochmeister des
Deutschen Ritterordens residierten... all dies lädt ein zu einer faszinierenden Kunstreise
durch die wichtigsten Epochen westeuropäischer Kunstgeschichte. Aber auch östliche Einflüsse
sind unverkennbar wenn man die bizantischen Fresken des 15. Jh. in Krakau Lublin und
Sandomierz oder die seltsamen barocken Hinterlassenschaften der so genannten Sarmaten- Kultur
betrachtet. Es ist eine Reise durch verschiedene Regionen des heutigen Polens sowohl durch das
historische Kernland Klein- und Großpolen sowie Masowien als auch in die Regionen die
Jahrhunderte entscheidend von der deutschen Kultur geprägt waren wie Niederschlesien
Hinterpommern und das einstige Deutschordensland Preußen. Diese faszinierende Reise markieren
hochkarätige Bauwerke von der Romanik bis hin zur Breslauer Jahhunderthalle von Max Berg aus
dem Jahre 1913. Aber auch die Natur und die heutige Gegenwart Polens kommen nicht zu kurz. Der
Kunsthistoriker Tomasz Torbus der über die Deutschordensburgen in Hamburg promovierte kennt
Polen sehr genau nicht zuletzt durch jahrelange Inventarisierungsarbeiten mitunter für die
Dehio- Bände. Seine sehr direkte aber auch gleichzeitig distanzierte Betrachtungsweise seiner
Heimat macht das Buch zu einem echten Leseerlebnis.