Was war Kino und was wird es sein? Der schweizerisch-französische Regisseur Jean-Luc Godard
(1930-2022) hat die Geschichte des Kinos wie kein zweiter im Medium selbst geschrieben etwa in
seinem monumentalen Filmessay Histoire(s) du cinema. Zugleich hat Godard dem Kino eine Rolle
der historischen Zeugenschaft für die Katastrophen des 20. und 21. Jahrhunderts zugeschrieben
eine Verantwortung die über den Horizont einer Geschichte der Kunstform Film weit hinaus geht.
Und schließlich hat er sich früh schon die Frage gestellt was nach dem Kino kommt: Wie es mit
der Geschichte der Kunst weitergeht nach dieser »Erfindung ohne Zukunft« wie Louis Lumière
seine eigene Kreation einmal nannte.In einem Moment der Mediengeschichte in dem der Film nicht
mehr nur im Kino sondern in den unterschiedlichsten Konfigurationen auftritt nimmt der
vorliegende Band Godards Werk zum Ausgangspunkt für eine vielstimmige Reflexion über die
Geschichten und Zukünfte des Kinos. Mit Beiträgen von Jacques Aumont Raymond Bellour Nicole
Brenez Georges Didi-Huberman Lorenz Engell Daniel Fairfax Vinzenz Hediger Rembert Hüser
Adrian Martin Volker Pantenburg Regine Prange Martin Seel Philip Ursprung Michael Witt.