Der Wahn vor der Zeit des Wahnsinns war Wissensform und Mittel der Selbsterkenntnis Begründung
einer Poetik des Wirklichen und Bedingung von gesellschaftlicher Kommunikation. Vor 1800 der
Zeit vor dem Wahnsinn ist im Begriff »Wahn« die Perspektivität der Wahrnehmung die
Aspekthaftigkeit der Wirklichkeit und die Zeitlichkeit der Dinge gefasst. In Verbindung mit dem
»Witz« dem intellektuellen Scharfsinn wird der Wahn zu einem Instrument des kreativen
Imaginierens der Erkenntnis und Weltdeutung sowie der Selbstrefl exion. Sein Medium ist die
Sprache in erster Linie dann auch die verschriftlichte Sprache. So lässt sich eine Wahn-Poetik
erkennen die eng mit Imaginations- und Wirklichkeitskonzepten sowie Wissensund
Gesprächskulturen des Mittelalters und der Frühen Neuzeit verbunden ist.