Der Band ist den existenziellen Turbulenzen gewidmet die dem Menschen nicht als katastrophales
Ereignis widerfahren sondern seinen unentrinnbaren Alltag formen. Egal ob Verschiebungen im
universitären Selbstverständnis (Vinken) Umgang mit geschlechtlicher Abweichung (Ungelenk
Hordych) Brüchen im Familiengefüge (Brook Goldmann) Kampf gegen Abholzung (Nixon)
technische Totalüberwachung im Alltag (Søilen Maurer) narratologische Erkundungen von Zeit
oder Gattung (Horst Pierstorff Reisener) stets erweist sich scheinbar banaler Alltag als
erstaunlich produktiver Ausgangspunkt für gesellschaftliche künstlerische und denkerische
Prozesse. Das Gewöhnliche des Alltags ist nicht länger bloß statische Folie für einbrechende
Ereignisse - es ist selbst als generatives Werden nobilitiert das nun aber doppelbödige
Wertung annimmt: Alltag verliert im Zuge einer Philosophie der Moderne das Verlässliche (Hüsch
Khurana) wird bedrohlich zugleich bietet diese neue Unruhe des Alltags sein trouble aber
auch Chancen für Veränderung und feministisch-kritische oder künstlerische Intervention.