Das Meer ist die größte Medientheoriemaschine der Welt. Denn "Welt" muss auf See immer erst
medientechnisch ermöglicht werden. Die primäre Infrastruktur durch die das Meer
operationalisiert und historisiert wird ist das Schiff. Bernhard Siegerts groß angelegte
Medienarchäologie des Meeres handelt vom Schiff und vom Meer als der Final Frontier des
menschlichen Habitats des Rechts des Krieges der Ästhetik des Bildes und des Zeichens
durch die diese ihr eigenes Medienapriori reflektieren. Von der res nullius bis zum Torpedoboot
von der Verstaatlichung des Meeres im niederländischen Seestück bis zur Deterritorialisierung
der Signifikanten auf dem Mississippi-Dampfer vom Urschleim bis zum Nanoplankton vom
Undarstellbaren bis zum Verrat an der symbolischen Ordnung: All diese Figuren des Meeres lassen
den medialen (Ab-)grund miterscheinen durch dessen Ausschluss sie sich konstituieren: sei es
die Materialität des Mediums der Bildgrund der Pirat das Rauschen oder der Dreck.