1532 bis 1536 37 reiste der holländische Künstler Maarten van Heemskerck nach Rom flanierte
durch die Stadt besuchte Kunstsammlungen und Antikengärten pilgerte zu den heiligen Stätten
und füllte dabei sein Skizzenbuch mit Zeichnungen. Die meisten der dort entstandenen und heute
in Berlin aufbewahrten Blätter stammen aus einem Zeichnungsbuch dessen originale Bindung
verloren ist.Nun haben neueste kunsttechnologische Untersuchungen am Berliner
Kupferstichkabinett die ursprüngliche Reihenfolge der Buchseiten weitgehend rekonstruiert. Sie
bildet die Grundlage des vorliegenden Faksimiles. In seinen faszinierenden Studien hielt Van
Heemskerck antike Skulpturen und Ruinen die bewunderte Kunst von Michelangelo und Raffael und
römische Stadtlandschaften fest. Dabei bewies er ein besonderes Gespür für Kompositionen und
Perspektiven sowie eine außerordentliche zeichnerische Sensibilität. Im Zeichnungsbuch fand der
Künstler sein persönliches Experimentierfeld und zugleich entstand ein kostbarer Motivfundus
aus dem er zeitlebens schöpfen sollte. TATJANA BARTSCH ist seit 2011 stellvertretende Leiterin
der Fotothek der Bibliotheca Hertziana - Max-Planck-Institut für Kunstgeschichte. CHRISTIEN
MELZER ist seit 2020 Kuratorin für niederländische und englische Kunst vor 1800 am
Kupferstichkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin.