Das Werk des Wiesbadener Malers Otto Ritschl besticht durch eine Vielseitigkeit der Stile eines
langen Künstlerlebens: Seine Wurzeln gründen im Einfluss von Kokoschka Andre Derain und
Picasso und erhalten in der freundschaftlichen Auseinandersetzung mit Alexej Jawlensky eine
bestimmende geistige Basis die im Spätwerk in gestalterischen Reichtum münden.Das Werk des
unter Kennern hochgeschätzten Malers Otto Ritschl (1885 - 1976) bildet einen Querschnitt durch
die Kunst des zwanzigsten Jahrhunderts: von expressionistischen Anfängen über
nichtgegenständliche Malerei im Zeichen von Surrealismus und Kubismus zu strenger Abstraktion
geometrisch-konstruktivistischer Formen in den 1950er-Jahren und einem von weichen Übergängen
geprägten Spätwerk in oft leuchtender Farbigkeit. In rund 1900 Bildern beeindruckt die strenge
Disziplin absolute Schönheit und intensive Farbkraft seiner gegenstandslosen Malerei. Wie kaum
einem anderen europäischen Maler seiner Zeit war es Ritschl gegeben ein spannendes von hoher
Inspiration beseeltes Alterswerk zu schaffen.