Die Künstlerin Beate Passow entwirft in ihrem Bilderzyklus Monkey Business eine rätselhafte
Fabelwelt mit politischer Dimension. Die in Schwarz-Weiß gehaltenen Bilder die sich bei
näherer Betrachtung als raffinierte Tapisserien entpuppen hinterfragen die herrschenden
Systeme ökonomischen Strukturen und politischen Bewegungen des gegenwärtigen Europas.Ein
Berberaffe sitzt auf einem martialischen Kanonenrohr auf Gibraltar ein mächtiger Bär bespringt
einen Bullen ein skelettiertes Wesen schreitet über zertrümmerte Flüchtlingsboote in Lampedusa
hinweg. Die seltsamen Figuren die Monkey Business bevölkern erzählen eine eindringliche
Mythologie des 21. Jahrhunderts. In ihrer narrativen Anlage unterläuft sie die große Tradition
der Tapisserie indem sie nicht Helden und Herrscher lobt sondern Kritik übt - am heutigen
Europa. Einst als Hort der Demokratie und Humanität gefeiert ist es heute geprägt von einer
militärischen Abwehrhaltung an seinen Grenzen von einem durch und durch korrumpierten
Kapitalismus und von einem immer schamloser auftretenden Neonazismus.