August Gaul (1869- 1921) war der Zoologe unter den Künstlern der Moderne. Seine mal
monumentalen mal possierlichen Skulpturen und Plastiken machen wie seine Zeichnungen die Tiere
als gerade das sichtbar was vielen Menschen an ihnen besonders unverständlich ist: ihr Wesen
als nach Form und Charakter souveräne Kreaturen.Kaum ein Thema hat in Zeiten ökologischer
Neuorientierung eine solche Brisanz wie der Umgang der Menschen mit den Tieren. Gaul ein
Mitbegründer der Berliner Secession erfasste in seinen formstrengen und die Körper nach Physis
und Kontur definierenden Darstellungen mit dem Typischen der Erscheinung das Spezifische ihres
Daseins. In verschiedenen Themenkreisen arbeitet der Band mit der Expertise seiner Autoren die
bis heute wirksamen Weichenstellungen im Verhältnis von Mensch und Tier anhand exquisiter Werke
der Kunst Wissenschaft und Populärkultur um 1900 heraus.