Der Maler Hermann Stenner (1891-1914) gehört zu den herausragenden Talenten des 20.
Jahrhunderts. Beeindruckend ist seine rasante künstlerische Entwicklung und eigenständige
Bildsprache zu der er in nur fünf Studien- und Schaffensjahren fand. Das erstaunlich
umfangreiche Werk des im Ersten Weltkrieg früh gefallenen Künstlers gilt es heute neu zu
entdecken.Die Karriere des gebürtigen Bielefelder Künstlers der dem Kreis der westfälischen
Expressionisten und zugleich dem »Hölzel-Kreis« zugeordnet wird begann vielversprechend. Nach
dem Besuch der Malklasse an der Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart wechselte er zu
Adolf Hölzel und wurde 1912 dessen Meisterschüler. Schon im Jahr darauf nahm Stenner an
bedeutenden Ausstellungen im In- und Ausland teil seine Werke wurden neben Künstlern wie Egon
Schiele oder Max Slevogt gezeigt. Zusammen mit Oskar Schlemmer und Willi Baumeister führte er
1914 nur wenige Monate vor seinem Kriegstod den heute zerstörten Wandbildzyklus in der
Vorhalle der Werkbundausstellung in Köln aus.