Das vielseitige Werk des Fotografen Herbert List (1903-1975) wird neu entdeckt. Viele seiner
Aufnahmen die in Hamburg Paris oder Athen entstanden verströmen eine Aura des
Geheimnisvollen: Es war das Anliegen von List ähnlich wie De Chirico oder Magritte das
Hintergründige und Mehrdeutige der Wirklichkeit sichtbar zu machen. List verbildlichte in
Aufnahmen aus Griechenland und Italien den Traum einer lebendigen Antike setzte nach 1945 das
zerstörte München ins Bild und widmete sich Fotoessays die u. a. in führenden Magazinen wie
LIFE oder DU veröffentlicht wurden. Die über 220 Originalaufnahmen aus der Zeit von 1930 bis
1965 dokumentieren zudem sein Interesse am Männerakt und an außereuropäischen Kulturen.
Zahlreiche Porträts etwa von Pablo Picasso oder Ingeborg Bachmann belegen seine Meisterschaft
auch in diesem Genre. Dabei zeigt er die Menschen unabhängig von Herkunft oder Geschlecht
stets würdevoll und gleichberechtigt.