Die bedeutendste barocke Klosteranlage des Landes Brandenburg steht in Neuzelle südlich von
Eisenhüttenstadt nahe der Oder. Die fürstlich-barocken Gartenanlagen dort sind kürzlich fast
vollständig rekonstruiert worden. -- Spektakulär ist auch in der Kirche der Weg-Raum aus 12
barocken gestaffelt angeordneten Neben-Altären die man im 17. und 18. Jahrhundert schuf als
man die gotische Kirche barock um- und ausbaute ohne die Grundstruktur zu zerstören. -- Das
Heilige (Oster-)Grab (von 1751 53 wiederentdeckt 1997) aus 450 Teilen für 15 Szenen-Tafeln und
5 Hintergrund-Bildern sucht ebenfalls seines gleichen (seit 2015 dort in eigenem Museum).
Politische Signalwirkung sollte die Klosteranlage stets ausüben seit sie 1268 vom Markgrafen
von Meißen in der Niederlausitz gegründet wurde. Zeitweise brandenburgisch kam das Territorium
von 1370 bis 1635 zu Böhmen und blieb so von der Reformation unberührt. An Sachsen gelangt
durfte Neuzelle doch katholisch bleiben und wurde alsbald in kirchenfürstlicher Manier
ausgebaut. Ab 1803 preußisch wurde das Kloster erst 1817 aufgehoben die kleine doch
barock-eindrucksvolle Torkirche wurde evangelische die glanzvolle Klosterkirche katholische
Pfarrkirche. Ungebrochen erhielt sich deren Funktion als Wallfahrtskirche wegen ihres
mittelalterlichen Gnadenbildes. Der missionierenden Belehrung diente die neue Ausstattung der
Klosterkirche durch süddeutsch-böhmische Künstler in den Jahren 1654-58 und 1720-41 nach
einheitlichem Plan mit Altären edlem Mobiliar reichem Stuckmarmor- Skulpturen- und
Fresken-Programm im Geist der Wessobrunner Schule. Die gotische Hallenkirche blieb dabei als
Grundstruktur erhalten und wurde durch Anbauten für Hochaltar Josephskapelle sowie eine neue
Vorhalle ergänzt. Von der Gesamtanlage des Klosters sind etliche Gebäude erhalten. Kreuzgang
Refektorium u.a. zeigen hochkomplizierte Gewölbelösungen und originelle Schlussssteine
Kapitelle sowie andere Einzelheiten. Die barocken Klostergärten wurden seit 1992 schrittweise
rekonstruiert. 2016 18 begann eine Wiederbesiedlung Neuzelles mit Mönchen und zwar aus
demselben Zisterzienser-Orden mit dem das Kloster 1268 gegründet worden war. Die Mönche des
21. Jahrhunderts kamen aus Heiligenkreuz bei Wien ein Priorat wurde 2018 in Neuzelle
errichtet.