Die dreibändige »Philosophie der symbolischen Formen« ist das herausragende Werk in dem
Cassirer die Transformation der traditionellen Transzendentalphilosophie zur Kulturphilosophie
vollzog. An die Stelle des rein rationalen Erkennens dem in der Philosophie der Neuzeit immer
ein Primat zukam tritt die Pluralität von symbolischen Formen in denen sich jeweils eine
spezifische Spontaneität des menschlichen Geistes bekundet. Im dritten abschließenden Band
der »Philosophie der symbolischen Formen« (1929) erweitert Cassirer den Begriff der Erkenntnis
der mit dem Erkenntnisproblem in der Philosophie und Wissenschaft der neueren Zeit die erste
Phase seines Denkens bestimmt hat. Während dort die »exakte« Wissenschaft im Zentrum des
Interesses stand schreitet die Philosophie der symbolischen Formen zu einer Erweiterung des
Begriffs der »Theorie« selbst fort und weist theoretische Formmomente auch außerhalb der
wissenschaftlichen Begriffsbildungen im Weltbild der Wahrnehmung und Anschauung nach. Dazu
greift Cassirer auf Phänomenologie Psychologie und Pathologie der Wahrnehmung zurück.