Diese Ausgabe zweier zentraler Abhandlungen Alberts des Großen bietet eine originäre Einführung
in das System seines Denkens und zugleich in die Hauptpunkte des Universalienstreits. Im
Traktat De antecedentibus ad logicam den er als Einleitung zu seinem Kommentar zum 'Organum
Aristotelicum' verfasste erörtert Albert die Bedeutung der Logik und des logisch geschulten
Denkens für die Wissenschaften sowie für ein Gelingen des menschlichen Lebens überhaupt. In
seiner hohen Bewertung der Logik zeigt sich Albert nicht nur dem aristotelischen Denken verpfl
ichtet sondern erweist sich auch als ausgezeichneter Kenner der arabischen Philosophie deren
großen Beitrag zur Entwicklung der Logik er mit erstaunlicher Klarsicht zu würdigen weiß.Der
Traktat De universalibus in communi ist gleichsam eine kompakte Metaphysikabhandlung: Der
primäre Gegenstand der Logik ist zwar das Prädikabile als solches aber da dies wesensgemäß ein
Universale ist stellt Albert seinem Porphyrioskommentar eine ausführliche Erörterung der
Universalienfrage voran. Mit großer Gründlichkeit entwirft er die Universalienlehre in
Auseinandersetzung mit dem Nominalismus und Platonismus und stellt sie im Rahmen einer
metaphysischen Gesamtkonzeption dar deren Angelpunkt die Lichtmetaphysik ist so werden
Grundprobleme der Philosophie des Mittelalters - wie etwa die Differenz von Wesenheit und Sein
das Verhältnis von Individuum und allgemeiner Natur sowie von Materie und Form - eingehend
behandelt. Der lateinische Text wurde auf der Basis der Editio Coloniensis für diese Ausgabe
neu konstituiert. Die Übersetzung der Texte ins Deutsche folgt dem Ziel die Treue zum Original
mit leichter Lesbarkeit zu vereinen.