Diese Bände mit sog. »Kleinen Schriften« enthalten Aufsätze und Briefe René Descartes' die die
Zeiten zwischen den zentralen Werken - »Le Monde« »Discours« »Meditationen« »Principia« und
»Passions de l'Âme« - beleuchten helfen. Eingerahmt werden sie von den beiden einzigen in
diesen Bänden enthaltenen Texten die nicht direkte Diskussionsbeiträge Descartes' darstellen
sondern einen gewissen Anspruch erheben können in die Reihe der Zentralwerke aufgenommen zu
werden: das »Compendium musicae« von 1618 und der undatierbare Dialog »La Recherche dela Vérité
par la Lumière naturelle«. Das »Compendium musicae« ist abgesehen von seiner juristischen
Examensarbeit von 1616 das älteste erhaltene Werk Descartes'. Es enthält eine noch
unausgearbeitete frühe Erkenntnistheorie die sich im Spiegel einer Musiktheorie schemenhaft
abzeichnet. Über die »Untersuchung der Wahrheit durch das natürliche Licht« gibt es im 20.
Jahrhundert eine rege Forschungskontroverse einerseits zur Datierung andererseits über die
Bedeutung dieses unabgeschlossenen Dialogs in dem Descartes seine Position in pädagogisierter
Form darstellt und der in eine Ethik mündet. Zu den sonstigen enthaltenen Schriften zählen u.a.
die frühe Korrespondenz mit Isaac Beeckman Briefe im thematischen Zusammenhang mit dem
Erscheinen des »Discours« der »Meditationen« und der »Principia« Kontroversen zur Optik zur
Metaphysik und über die Willensfreiheit sowie die Briefe an Regius und Dinet im Kontext der
ersten Auseinandersetzung um den Cartesianismus in den Niederlanden den sog. »Streit von
Utrecht«. Ergänzt werden die Texte durch erläuternde Anmerkungen des Herausgebers und
Übersetzers Christian Wohlers und ausführliche Register.