Es ist ein Kennzeichen der zusammenwachsenden Welt und des sich beschleunigenden Lebens an der
Schwelle zum Jahrtausend daß Menschen den Eindruck gewinnen die Werte die ihr Leben
bestimmen nicht mehr aus ihrem Inneren gewinnen und begründen zu können sondern sie als
Sachzwänge und unübersehbare Nebenfolgen der Handlungssysteme in die sie eingebunden sind
hinnehmen zu müssen. Die Frage nach Kontinuität und Wandel Begründbarkeit und
Unhintergehbarkeit von Werten muß deshalb heute als die Frage nach den spezifischen
Handlungskompetenzen und Systemzusammenhängen gestellt werden denen die Entscheidungen
entspringen die unser Leben jenseits unserer subjektiven Intuitionen und überkommenen
Traditionen verändern. Das Werk betrachtet die Wertproblematik indem es die wichtigsten Felder
der die Gesellschaft und das Leben prägenden Institutionen auf die Wertdynamik hin untersucht.
Werte zeigen sich als die rational vertretbaren Ergebnisse eines Diskurses über das gute
Handeln und Leben der eine Herausforderung darstellt die ein Mensch seinen Mitmenschen
natürlicherweise zumuten muß.Der Herausgeber ist ordentlicher Professor für Philosophie an der
Universität Bochum und Senior Fellow am ZEI in Bonn.