Schreibtischtäter oder Menschheitsverbrecher?Ein NSDAP-Funktionär aus Niederbayern entpuppt
sich als Organisator von Holocaust-Verbrechen in der Ukraine: Als Fachschullehrer beruflich
gescheitert avanciert Josef Glück zum NSDAP-Kreisleiter in Vilshofen und Regen 1936 zum
Bürgermeister von Zwiesel. Geschickt macht er sich unentbehrlich an der Seite der Gauleitung in
Bayreuth. Als Sonderbeauftragter des Reichsministers Alfred Rosenberg gelangt Glück 1942 in die
Ukraine und beteiligt sich an der Liquidation des Ghettos von Luzk - durch Massenerschießungen
werden 25.000 Jüdinnen und Juden von deutschen Polizeibeamten ermordet. 1944 wechselt Glück
nach Italien und koordiniert als Leiter der deutschen Besatzung in der Provinz Udine den
SS-geführten Einsatz von 40.000 Kosaken und Kaukasiern gegen Partisanen in den Karnischen
Alpen. Diese Biografie geht verschütteten Spuren nach entlarvt die skrupellosen Winkelzüge
eines gerissenen politischen Karrieristen bringt sorgsam verschwiegene NS-Gewaltverbrechen ans
Tageslicht und gibt vergessenen Opfern eine Stimme - eine historisch-kriminalistische
Dokumentation angespornt durch das beschämende Versagen der westdeutschen Nachkriegsjustiz