Die Katharer gelten als die größte Ketzerbewegung des Mittelalters eine Art Gegenkirche
letztlich zerstört durch Kreuzfahrer und Inquisitoren. Dieses traditionelle Bild von den
berühmten Häretikern ist im zurückliegenden Vierteljahrhundert von der internationalen
Forschung grundlegend in Zweifel gezogen worden. Statt um ein historisches Massenphänomen
scheint es sich bei den Katharern vielmehr um einen modernen Mythos zu handeln im Kern
basierend auf einem im Hochmittelalter für den Häresiekampf geschaffenen Feindbild ausgebaut
von Historikern im 19. Jahrhundert und inzwischen eng verknüpft mit der regionalen Identität
des heutigen Südfrankreich das als "Katharerland" auch touristisch vermarktet wird. Reich
bebildert und ergänzt durch die Übersetzungen zentraler Quellen führt der Band erstmals in die
komplexe Geschichte dieser "Erfindung" ein.