Ordnungen sind nicht einfach «gut» weil sie Ordnungen sind und sie gelten auch nicht per se
wie man naiv annehmen könnte. Wie also «funktionieren» Ordnungen?Klarheit bringt die
Unterscheidung zwischen formalen und materiellen Ordnungen: Nur formale Ordnungen gelten ewig -
materielle auf die vorgefundene Welt bezogene Ordnungen dagegen sind Ordnungen in Bezug auf
einen Maßstab der jeweils geeignet erscheint um Ordnung zu schaffen. Sie stellen also nicht
Ordnungen an sich dar sondern müssen gesetzt werden. Paradoxerweise ist es dann gerade deren
Perfektionierung die in eine verfehlte Zweiwertigkeit führt innerhalb welcher sich materielle
Ordnungen zu Unrecht verabsolutieren sich einen Ewigkeitsanspruch anmaßen und so am Ende
untauglich oder gar verbrecherisch werden. Dann braucht es die Möglichkeit sie durch neue
Ordnungen und neue Maßstäbe zu ersetzen.