Bohnerze sind nach ihrer bohnenähnlichen Form benannte Eisenerze. Jahrtausendelang hat man sie
in den weitläufigen Karstgebieten Süddeutschlands sowie des Schweizer und Französischen Jura
aufgelesen und ausgewaschen an reicheren Stellen tiefe Gruben und Schächte gegraben
mancherorts sogar Bergwerke angelegt. Viele Erscheinungen in unserer Kulturlandschaft könnten
ohne das Wissen über den Bohnerzabbau überhaupt nicht mehr gedeutet werden. Dazu gehören Gruben
Stollen und Halden die direkt von der Bohnerzgewinnung herrühren aber auch Bauten der
Wasserkraftnutzung und andere Denkmale der Industriekultur etwa von der Verhüttung der Erze.
Einige der hinterlassenen Gruben entwickelten sich zu Kleingewässern in denen Lebensräume für
eine spezielle Tier- und Pflanzenwelt entstanden sind. Der vorliegende Band enthält neben den
Beiträgen einer Konferenz auch die Edition eines Gutachtens zur Bohnerzgräberei in Hohenzollern
aus dem 19. Jahrhundert.