Als Friedrich I. von Württemberg mit seinem Weberwerk eine Neuordnung der Leinenweberei
verfügte stießen seine Beamten auf Widerstand von allen Seiten. Während der Fürst nach
landesweiter Vereinheitlichung strebte beharrten die Untertanen auf der Rechtmäßigkeit ihrer
lokalen Autonomie. Friedemann Scheck gibt mit der Studie einen detaillierten Einblick in die
innenpolitischen Strukturen und Akteure im Württemberg der Frühen Neuzeit. Er zeigt welchen
Einfluss soziale Gruppen entfalten konnten. Neben den landständischen Eliten waren dazu auch
einfache Untertanen imstande die vorhandene Möglichkeiten kreativ zu nutzen wussten um ihre
Interessen auf die politische Agenda zu setzen. Protest und Widerständigkeit konnten auch in
der Frühen Neuzeit erfolgreich sein - und mitunter dafür sorgen der Politik eine entscheidende
Wendung zu geben.