Werner Düttmann (1921-1983) zählt zu den bedeutendsten Berliner Architekten der Nachkriegszeit.
Die Akademie der Künste Berlin ist mit ihm gleich mehrfach eng verbunden: als Architekt des
Akademiegebäudes am Hanseatenweg (1960) als Direktor der Abteilung Baukunst (1967-1971) und
schließlich als ihr Präsident (1971-1983). Das Baukunstarchiv der Akademie verwahrt seinen
Nachlass der die Grundlage für diesen Textband liefert.Erstmals werden hier Düttmanns Reden
und Schriften aus mehr als drei Jahrzehnten seit den späten 1940er-Jahren veröffentlicht.
Zahlreiche Manuskripte und Typoskripte aus den unterschiedlichen Zusammenhängen seiner
Tätigkeiten als Architekt Stadtplaner und Präsident offenbaren seine Arbeits- und Denkweise.
Das Schreiben war sein Instrument des Arbeitens und Verarbeitens.Werner Düttmann war ein
ausgesprochen scharfsinniger Beobachter belesen humorvoll analytisch sprachgewandt: Seine
Texte lesen sich wie hochaktuelle und nach wie vor relevante Beiträge zu den Architektur- und
Städtebaudebatten sei es etwa zum sozialen Wohnungsbau zur Verkehrsplanung zu Raum- und
Funktionsprogrammen oder generell zur gesellschaftlichen Bedeutung von Architektur. Alle
kannten ihn nur wenige wußten von seiner eigentlichen Wirklichkeit aber auch eigenen
Zweifeln. Werner Düttmann war Architekt wie Maler er hätte auch Schriftsteller sein können. Er
war ungenannter Schirmherr so vieler geistig musischer Anliegen dieser Stadt. Tradition und
Historie Berlins waren für ihn Quelle unerschöpflicher Begeisterung und
Leidenschaftlichkeit.Hans Christian Müller 1. September 1983