Die Ausstellung Wettbewerb für ein Denkmal des Unbekannten Politischen Gefangenen im Kunsthaus
Dahlem Berlin widmet sich der Geschichte und den künstlerischen Ergebnissen des wahrscheinlich
bedeutendsten Wettbewerbs für ein öffentliches Monument in Europa nach 1945. 1952 vom Institute
of Contemporary Arts (ICA) London ausgelobt erhielt er mit 1500 eingereichten Arbeiten eine
immense internationale Resonanz. Die Künstler reagierten nicht nur darauf dass der Wettbewerb
sich im Spannungsfeld des Ost-West-Konfliktes abspielte. Vielmehr trat in seinem Kontext auch
erstmals in der westlichen Hemisphäre die abstrakte Kunst prominent als Sinnbild einer
politischen Agenda von Freiheit und Demokratie in Erscheinung. Für einen Großteil des Publikums
stellten die Entwürfe jedoch eine kaum zumutbare Belastungsprobe dar. Das leidvolle Schicksal
der Gefangenen konnte einer weit verbreiteten Meinung nach nicht mit den Mitteln der Kunst und
noch weniger mit denen einer abstrakten Kunst erfasst werden. Die Frontstadt Berlin war zwar
als Aufstellungsort für das siegreiche Monument vorgesehen doch wurde der Plan nicht
realisiert.