Was nicht existiert benötigt keinen Namen und was keinen Namen hat existiert nicht. Das ist
die Ausgangsthese von Mithu M. Sanyals bahnbrechender Studie über die Vulva. Sie sucht nach
der Geschichte der Vulva und stößt in vergessenen Quellen auf fast sakrale Wertschätzung
genauso wie auf hasserfüllte Diffamierung. Sie erzählt von Baubo die in der griechischen
Mythologie die Menschheit durch die Enthüllung ihres Genitals rettete findet zahlreiche
Darstellungen selbst in der mittelalterlichen Kunst geht auf gewaltsame Verstümmelungen ebenso
wie auf die Mode der Vaginalverjüngung ein untersucht Schleiertanz und Striptease sowie die
subversiven Performancekünstlerinnen Valie Export oder Annie Sprinkle. Eine
kulturgeschichtliche Pionierarbeit für Leser jeden Geschlechts. Unterhaltsam intelligent
provokativ notwendig.