Es beginnt mit einer Rückkehr und einem rätselhaften Manuskript: Julio hat die Schriftstellerin
Aliza seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen. Und doch soll gerade er ein Costa Ricaner der
schon lange in den USA lebt nach ihrem Tod entscheiden was mit Alizas letztem Buch geschieht.
Gebannt und bald nicht mehr nur lesend folgt Julio den Fährten die er in dem Manuskript zu
erkennen glaubt. Seine Suche gerät zur Reise quer durch Lateinamerika und tief hinein in die
Geschichte: von der völkischen Kolonie Nueva Germania in Paraguay gegründet von Elisabeth
Förster-Nietzsche über einen indigenen Stamm im Amazonas der mitsamt seiner Sprache
ausgelöscht wird bis hin zu den Bürgerkriegen in Guatemala und Nicaragua die europäische
Rucksacktouristen und Hippies hautnah miterlebten - auch Aliza. »Austral« ist literarische
Spurensicherung und Expedition zugleich: Carlos Fonseca entfaltet einen Echoraum in dem sich
historische und fiktive aber immer wahre Geschichten kreuzen - über den Süden als Ort
europäischer Faszinationen Enttäuschungen und Ausbeutungen. Ein brillanter politischer Roman
über die Spiralen der Erinnerung und die Frage: Wie lässt sich erzählen was für immer
verschwunden ist?