Vorgestellt wird der neu entdeckte Befund einer bemerkenswerten römischen Grabgruppe des frühen
2. Jahrhunderts aus Erkelenz-Borschemich bestehend aus vier Brandbestattungen und Spuren von
hölzerner Grabarchitektur.Besonders hervorzuheben ist Grab IV ein Bustum das bezüglich der
Beigaben zu den reichsten Brandbestattungen Niedergermaniens zählt. In Verbindung mit dem
speziellen Befundumfeld sind z.T. weitreichende Schlüsse und Interpretationen möglich. So
werden die hier Bestatteten der romanisierten keltischen Aristokratie mit einem eventuellen
Herkunftshintergrund aus Nordostgallien zugeschrieben. Ferner wird insbesondere Grab IV als
Beisetzung einer Priesterin bzw. Vorsteherin eines Kultvereins interpretiert.Die Grabgruppe ist
Teil des außergewöhnlichen und noch eingehend zu publizierenden Fundplatzes Borschemich der
neue Facetten religiösen Lebens im römischen Rheinland aufzuzeigen vermag und so weiterer Beleg
für dessen große Vielfalt ist.