Bestsellerautor Didier Eribon erzählt in seinem neuen Titel von seine Mutter und wie sie immer
älter und unselbständiger wird Eigentlich hatte Didier Eribon sich vorgenommen ab jetzt
regelmäßig nach Fismes zu fahren. Doch seine Mutter stirbt wenige Wochen nach ihrem Umzug in
ein Pflegeheim in dem kleinen Ort in der Champagne. Wie in »Rückkehr nach Reims« wird dieser
Einschnitt zum Ausgangspunkt für eine Reise in die Vergangenheit. Eribon rekonstruiert die von
Knappheit und Zwängen bestimmte Biografie einer Frau die an einen brutalen Ehemann gekettet
blieb und sich sogar in ihren Träumen bescheiden musste. »Meine Mutter« hält er fest »war ihr
ganzes Leben lang unglücklich.« Didier Eribons neuer Titel ist hochpolitisch: Er legt
schonungslos dar wie sehr die Politik aber auch die Philosophie ja wir alle die skandalöse
Situation vieler alter Menschen lange verdrängt haben. Zugleich erweist er sich erneut als
großer Erzähler: Anhand suggestiver Episoden und berührender Erinnerungen zeigt er wie wichtig
Familie und Herkunft für unsere Identität sind. Er kauft ein Dialekt-Wörterbuch um noch einmal
die Stimme seiner Mutter im Ohr zu haben. So entfaltet der Soziologe das Porträt einer
untergegangenen Welt: des Milieus der französischen Arbeiterklasse - mit ihren Sorgen ihrer
Solidarität ihren Vorurteilen. Ungekürzte Lesung mit Ulrich Matthes 1 MP3-CD 7h 58min