Europavisionen wurden seit den 1920er- und frühen 1930er-Jahren für eine breitere
Öffentlichkeit verdichtet wahrnehmbar. Kriegsfolgen und parallel auch in Mitteleuropa
demokratische Aufbrüche waren dafür Antriebskräfte. Über friedenspolitische gewerkschaftliche
und Regierungs-Impulse zu diversen Europakonzepten hinaus fehlen Studien die zunehmend
digitalisierte Zeitungsbestände durch Suchbegriffe erschließen. In diesem Buch geschieht das
anhand zweier Signalwörter für deutsche und österreichische Tagespresse: Die "Vereinigten
Staaten von Europa" werden häufig mit dem Heidelberger Programm der SPD von 1925 unter
Federführung Rudolf Hilferdings verbunden sie wurden aber darüber hinaus besonders auch in
Verbindung mit französischen Stichwortgebern wie dem Außenminister Aristide Briand
thematisiert. "Paneuropa" fand seit einem Wiener Kongress 1926 der um Richard
Coudenhove-Kalergi gruppierten "Paneuropa-Union" über elitäre Zirkel hinaus auch vermehrt
Eingang in Berichte und Kommentare der Massenpresse.