Die Synagoge in der Münchner Reichenbachstraße »Die Reichenbach« genannt ist eines der
wertvollsten und seltensten Zeugnisse jüdischer Geschichte. Als letzte vor dem
Nationalsozialismus in Deutschland errichtete Synagoge wurde sie 1931 von Gustav Meyerstein
(1889–1975) im Geist der Bauhausmoderne entworfen und faszinierte ihre Zeitgenossen nicht
zuletzt durch ihre einzigartige Farbmagie. In der Reichspogromnacht vom 9. auf den 10.
November 1938 verwüstet und zerstört wurde die Synagoge nach dem Krieg nur provisorisch
instand gesetzt und diente der Münchner jüdischen Gemeinschaft bis 2006 als ihr religiöses
Zentrum. Initiiert von Rachel Salamander wurde die Wiederherstellung ihrer ursprünglichen
ästhetisch reizvollen Gestaltung in den letzten Jahren mit großem Engagement vom Verein
Synagoge Reichenbachstraße verwirklicht und findet Ende 2025 ihren fulminanten Abschluss. Die
Synagoge soll zukünftig nicht nur als Gotteshaus genutzt werden sondern auch der breiten
Öffentlichkeit mit bildungspolitischen Angeboten und unterschiedlichen Aktivitäten zugänglich
gemacht werden. Für den Vorhang des Thoraschreins wurde von Ariel Aloni dem Enkel der in
München geborenen Bauhaus-Meisterin Gunta Stölzl ein handgewebter Originalstoff gestiftet. So
kehrt mit dieser Arbeit eine der prägenden Bauhaus-Künstlerinnen in ihre Geburtsstadt und in
eine weltweit einzigartige Synagoge zurück. Der handliche und reich bebilderte Band widmet sich
der kunsthistorischen Bedeutung der Synagoge sowie ihrer Geschichte und architektonischen
Gestaltung.